Mein Votum im Landrat: Eine kurze persönliche Auslegeordnung betreffend Baselbieter Gesundheitspolitik.

Im Landrat kamen letzten Donnerstag verschiedene gesundheitspolitische Vorstösse zur Sprache. Diese Vorstösse nutzte das Parlament, die aktuelle und zukünftige Ausrichtung der Gesundheitsversorgung in unserem Kanton zu diskutieren.

Ich freute mich sehr über die differenzierte, engagierte und leidenschaftliche Diskussion. Ja, es braucht mutige, kraftvolle Vorstösse seitens Landrätinnen und Landräte, welche die Regierung und das Parlament dazu zwingen, zu zentralen Fragestellungen eine gemeinsame Haltung zu entwickeln. Und ich bin immer wieder begeistert über die Kompetenz, mit welcher der Landrat diese komplexe Materie diskutiert – und zwar unabhängig, ob wir zu einzelnen Fragen gleicher Meinung sind.

In wichtigen Themen scheint für viele in der Baselbieter Politik der Weg klar:

💡 Es braucht eine ganzheitliche Sicht auf die Gesundheitspolitik.

💡 Es braucht den Mut und die Bereitschaft für innovative Wege.

💡 Es braucht die Erkenntnis, dass Überversorgung nicht nur unnötige Kosten generiert, sondern auch Fehlversorgung bedeuten kann.

💡 Daher braucht es eine Forcierung der Ambulantisierung, dies wiederum muss sich…

  • …im Aufbau der Versorgungsstrukturen und -infrastrukturen widerspiegeln und…
  • …in der zukünftigen Versorgungs- und Spitalplanung instrumentell antizipiert werden.

💡 Es braucht Tarife für die Leistungserbringer die sich lohnen, damit „ambulant vor stationär“ auch von den Leistungserbringern forciert wird.

💡 Es braucht Versicherungsmodelle, welche den Versicherten Anreize geben, sich vor Ort behandeln zu lassen und nicht in hochinstallierten teuren Versorgungsstrukturen wenn es nicht nötig ist.  

💡 Es braucht eine dezentrale, ambulante Versorgung. Denn das ist eine Antwort auf die demographische Entwicklung, bringt die Medizin in unserem Landkanton nahe zu den Menschen und entlastet die hochinstallierten Notfallstationen.

💡 Für die Kantone bedeutet dies: Statt einer spitalzentrierten Sicht braucht es den Blick für die ganzheitliche Versorgung der Bevölkerung – und es braucht die Bereitschaft, dies mit kantonalen Instrumenten, Massnahmen und politischen Entscheiden konsequent umzusetzen.

Hier – im Sinne einer kurzen Auslegeordnung betreffend Baselbieter Gesundheitspolitik – mein Votum zum Vorstoss betreffend  „Standesinitative: Effiziente Gesundheitsversorgung durch überregionale Planungsregionen“.

© 2025 Thomi Jourdan